Als die Smoothies vor einigen Jahren in den Kühlregalen deutscher Supermärkte auftauchten, war schnell klar: das praktische kleine Fruchtmus to go erfreut sich steigender Beliebtheit. Doch nicht alles was neu und trendig ist, ist auch gut. Untersuchungen der Stiftung Warentest und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) e.V. kamen 2008 zu demselben Ergebnis: da durch die Verarbeitung zu viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe verloren gehen, ist das industriell gefertigte Fruchtmus keineswegs als vollwertiger Obst- und Gemüseersatz geeignet. Weiteres Manko: Selten entsprach der Inhalt der Smoothies auch dem was auf dem Etikett angegeben war.
Seit dem hat sich viel getan. Und auch wenn es für Smoothie nach wie vor keine einheitliche Definition gibt (der Duden zumindest hat den Smoothies als „kaltes Mixgetränk aus Obst und Milchprodukten“ in seine heiligen Hallen aufgenommen), so müssen die Hersteller zumindest auf (un)bewusste Irreführung der Kunden verzichten. Was auf dem Etikett bildlich oder textlich abgebildet ist, muss den Großteil der Zutaten ausmachen!
„Smoothies für alle Jahreszeiten“
Aber die Experten sind sich einig: Wenn schon Fruchtmus, dann am besten selbstgemacht. Da nicht alle Kombinationen von Obst und Gemüse schmackhaft sind, gibt es eine Vielzahl an Rezeptbüchern mit mehr oder weniger komplizierten Smoothie-Rezepten. Auch die Stiftung Warentest hat sich zum Thema DIY-Fruchtmus so ihre Gedanken gemacht und Ende Januar ebenfalls ein Rezeptbuch mit dem Titel „Smoothies für alle Jahreszeiten“ herausgebracht.
Ihrer Rezeptentwicklung hat die Stiftung Warentest drei wichtige Aspekt zugrunde gelegt: 1. Es werden nur Zutaten verwendet, die es in jedem größeren Supermarkt oder Reformhaus gibt, 2. Die Rezepte sollen einfach und leicht umzusetzen sein, ohne eine Prise oder ein Messerspitzchen Lebensmitteln und Gewürzen für die man danach nie wieder Verwendung hat und 3. die Berücksichtigung des heimischen Obst- und Gemüsewachstums. Der Gedanke dahinter lautet, wer regional kauft schont die Umwelt und den Geldbeutel – gut gedacht!
Beim ersten Durchblättern des Buches gibt es von mir noch ein großes Plus: jedes Rezept ist mit Foto abgebildet, so weiß man immer wie das eigene Ergebnis in etwa auszusehen hat. Je mehr Rezepte ich lese und je mehr Bilder ich sehe, desto schneller läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Am liebsten möchte ich direkt losrennen und mir die Zutaten für den Frühlingsboten, Creme-Berry oder den Himbeer-Sunrise zu besorgen und die fruchtigen Leckereien auszuprobieren, die auch mal mit Gemüse, Salat, Nüssen oder Sprossen verfeinert werden.
Gesagt, getan
Ich entscheide mich für den Mango-Kirsch-Drink. Dafür benötige ich laut Rezept eine Mango, eine Clementine, Kirschsaft (100 Prozent Fruchtgehalt), gemahlenen Zimt und Honig zum Verfeinern. Honig und Zimt gehören in meiner Küche zur Grundausstattung, Obst und Saft hole ich dem Supermarkt.
Der Smoothie ist in kürzester Zeit angerührt und erinnert mit seinem feurigen Rot zunächst an Tomatensaft. Auf den Honig habe ich verzichtet, für mich war der Drink auch so süß genug. Ich kann nur raten den Mango-Kirsch-Smoothie gekühlt und mit einem breiteren Strohhalm zu trinken, denn so gut der Drink an sich auch schmeckt, der Geruch der dem Schluck vorausgeht, macht sonst leider das gesamte Geschmackserlebnis zunichte.
Danach kommt noch die Feigern-Orangen-Milch an die Reihe. Da Trockenost nicht gerade zu meinen bevorzugten Lebensmitteln gehört, muss meine Konsum-Experte-Kollegin als Versuchskaninchen herhalten. Ihr Fazit: Die Feigen-Orangen-Milch schmeckt nach Banane und interessanterweise auch nach Gesundheit. Durch die etwas breiigere Konsistenz (wer will kann den Smoothie auch mit Wasser verdünnen) lässt sich der Fruchtmus auch wunderbar aus dem Glas löffeln.